Speedgame heisst Schlafentzug, doch gegen Ende des Spiels hat sich der Körper auf den Rythmus eingependelt. Der Wecker steht auf 6:00 Uhr, um vier bin ich wach. Drei Stunden Schlaf als Dauerzustand gehört eigentlich in den Katalog der illegalen Drogen. Doch Schlafentzug kann man nicht handeln, den muss man sich nur nehmen. Meine Truppen sind genau so müde wie ich, etwas erholt aber nicht wirklich frisch. Für die nächste Burg reicht es, dort sind keine gegnerischen Truppen aber meine Spione drin. Die Burgmiliz lässt sich mit etwas Gift und Überredung leicht von den Mauern und Türmen entfernen. Pech wenn das Pech nicht heiss wird.
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Die erste Priorität hat jetzt der Ausbau, es gibt viel mehr Baustellen als Ressourcen. Bei 1000 Zügen kommt man auch mit 300 Feldern gut zurecht, aber ich konnte ja wieder mal nicht genug bekommen. Die letzten zwei Bauplätze mit Burgen füllen, die werden noch fertig. Das sind dann 18 Burgen, fertig ausgebaut ist aber nur eine. Die Baulisten vom letzten Jahr sind natürlich unauffindbar, macht nix. Die Ruinen zuletzt, die brauchen nur halb so lange. Burgenausbau bis zum abwinken, und noch ein wenig Kleinkram. Mit dem Schiffslimit komme ich genau hin, die letzte Karacke wird zum Spielende fertig.
Die Marktpreise schwanken schon seit gestern und fordern Aufmerksamkeit. Aber wenn ich jetzt keinen Fehler mehr mache ist ein Platz in den Top 10 sicher. Genug Fehler habe ich ja schon gemacht, gewinnen kann ich das Spiel nicht mehr. Nicht von Beginn an sondern erst ab Zug 40 zu spielen war wohl der grösste. Der schöne Startplatz am Rand der Karte war den Verlust dieser Spielzeit nicht wert.
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Unsre Allianz hat sich bisher wacker geschlagen, soweit man das in einem Spiel ohne grosse Kriege geschlagen nennen darf. Aber ein schönes Stück der Weltkarte trägt unsre Fahnen.
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Mein Lehnsherr will doch noch mal einen Krieg beginnen und meine Truppen sind beschäftigt. Was soll`s, Kriegserklärung schicken, Verbindung zum Feind schaffen und die eine Burg notfalls opfern. Für echten Raumgewinn in diesem Krieg hätten wir die Nacht durchspielen müssen und auch dann wäre es ein heftiger Schlagabtausch geworden. Ich spiele diesmal eher Raubritter als Feldherr, Krieg als Mittel zum Zweck und mit geringem Aufwand statt heroischer Schlachten. Solange es meine Ehre zulässt nehme ich was ohne grossen Aufwand zu bekommen ist und halte meine Truppenstärke gering. Die Verwaltung meiner Provinzen und meine Flotte kosten mehr als genug, da muss ich am Sold sparen. Trotzdem heisst es jetzt Armeen auf`s Schiff und Rekruten ausbilden. Mittlerweile kann ich es mir leisten, was ich bis jetzt an Sold gespart habe reicht. Mir geht es da besser als meinem Opfer. Wer ehrlose Kriege gegen deutlich kleinere Reiche führt muss sich nicht wundern wenn am Ende kein Geld in der Kasse ist. Ein geschickter Überfall, zwei Burgen und drei Städte erobert und schon war dieser Krieg gewonnen. Für eine komplette Eroberung ist die Zeit zu knapp, aber die drei Burgen in Sichtweite nehme ich mir heute noch. Natürlich inclusive der dazu gehörenden Ländereien.
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Das hatte ich befürchtet, mein Lehnsherr erobert ein paar Felder und muss sich dann zurückziehen. Jetzt steht der Gegner in meinen Landen. Zum Glück konnte mein Spion seinen Vormarsch bremsen. Meine Burg wird er nicht mehr angreifen können und den Verlust eines Steinbruchs kann ich verkraften.
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Die Gegenoffensive läuft, mein Lehnsherr treibt die matten Truppen des Gegners vor sich her. Jetzt besitzt er meinen Steinbruch. Aber ich war auch nicht untätig. Alles was noch fertig ausgebaut werden kann ist in Arbeit, bis hin zum letzten Getreidefeld. Und meine eigenen Truppen sind sogar zu müde die heimische Burg zu finden, werden das Spielende im Feld erleben. Noch fünf Züge und ich habe einen Podestplatz. Doch die Entscheidung fällt erst ganz am Ende. Noch eine Stunde warten und dann: schlafen. Wenn es geht. Da meine Seele mitspielt ist der Adrenalinpegel genau so hoch wie in einem echten Krieg, soweit ich das als militärischer Laie beurteilen kann.
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Am Ende ist es sogar Platz 2. Die Offensive meines Lehnherren hat sich für mich doch noch gelohnt.
Ist es nicht wundervoll die heiligsten Tage bürgerlicher Wohlanständigkeit für ein Spielchen mit Freunden nutzen zu können? Und der Abenteuerurlaub im virtuellen Mittelalter ist nicht nur billiger sondern auch ökologischer als alles was im Reisebüro buchbar ist. Trotz der grossen Menge an Elektrizität, die Rechner und Internet für dieses Vergnügen brauchen. Den nächsten Jahreswechsel verbringe ich wieder dort. Und vielleicht spiele ich im Sommer mal wieder eine Weile in normalem Tempo. Oder im Frühjahr? LaL macht süchtig.

Vielen Dank für die schönen Ferien.
Arpan = Nixnutz oder Dulldapp

bis bald

Danke für den wunderbaren Bericht Ich war ja diesmal auch incognito dabei

Ihr dürft ihn gern zur Werbung für LaL nutzen.
Dieses Spiel ist die ungekrönte Königin der Strategiespiele.

und wie man lesen kann hält mich der Schlafentzug noch immer in den Klauen.

*** Dieser text wurde am 2009-01-05 22:38:27 von Nixnutz editiert.

, ich bin von den Socken , dein Eifer zur Gewinnung an Macht und Punkten lässt sogar mich noch erstaunen

... oder eher erschaudern ...
(vor solchen Gegnern )

*** Dieser text wurde am 2009-05-19 07:34:44 von Theo editiert.

*** Dieser Thread wurde von Morwen geschlossen.